O, heiligster Vater unser

O, heiligster Vater unser

Unser Schöpfer, Erlöser, Tröster und Heiland.

Der du bist in den Himmeln

In den Engeln und in den Heiligen. Du erleuchtest sie zum Erkennen, weil du, Herr, das Licht bist. Du entflammst sie zur Liebe, weil du Herr, die Liebe bist. Du wohnst in ihnen und erfüllst sie zur Seligkeit, weil du Herr, das höchste Gut bist, das ewige Gut, von dem jegliches Gute kommt, ohne den nichts Gutes ist.

Geheiligt werde dein Name

Aufleuchten soll in uns die Kenntnis von dir, damit wir erkennen die Breite deiner Wohltaten, die Länge deiner Verheißungen, die Höhe der Majestät und die Tiefe der Gerichte.

Dein Reich komme

Damit du in uns durch die Gnade herrschest und uns in dein Reich kommen lassest, wo die unverhüllte Anschauung deiner selbst ist, die vollkommene Liebe zu dir, die selige Gemeinschaft mit dir, das ewige Genießen deiner selbst.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden

Damit wir dich lieben aus ganzem Herzen indem wir immer an dich denken; aus ganzer Seele, indem wir immer nach dir verlangen; aus ganzem Gemüte, indem wir all unser Streben zu dir hinlenken und deine Ehre in allem suchen; und aus allen unseren Kräften, indem wir alle unsere Kräfte und Empfindungen der Seele und des Leibes zum Gehorsam gegen deine Liebe und für nichts anderes aufbieten. Und damit wir unsere Nächsten wie uns selbst lieben, indem wir alle nach Kräften zu deiner Liebe hinziehen, uns über das Gute der anderen wie über das unsrige freuen und in Widerwärtigkeiten Mitleid mit ihnen haben und niemanden irgendwie beleidigen

Unser tägliches Brot

Deinen geliebten Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, gib uns heute: zum Gedächtnis und Verständnis und zur Hochachtung der Liebe, die er zu uns gehabt hat, und dessen, was er für uns gesprochen, getan und erduldet hat.

Und vergib uns unsere Schuld

Durch dein unsagbares Erbarmen und durch die Kraft des Leidens deines geliebten Sohnes und durch die Verdienste und Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria und aller deiner Auserwählten.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

Und was wir nicht vollkommen vergeben, mach du, Herr, dass wir es gänzlich vergeben, damit wir die Feinde um deinetwillen wahrhaft lieben und für sie bei dir ergeben Fürsprache einlegen, niemandem Böses mit Bösem vergelten und in allen in dir nützlich zu sein uns bemühen.

Und führe uns nicht in Versuchung

In keine verborgene oder offenkundige, unvermutete oder ungestüme.

Sondern erlöse uns von dem Bösen

Dem vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

– Vaterunser mit den Kommentaren von Franz von Assisi –